Babyn Yar: Die Synagoge am Ort des verdrängten NS-Massakers – Samstag, 14. Mai 2022 – 19:30 Uhr

Manuel Herz im Gespräch mit Dirk Rupnow

Eine Veranstaltung im Rahmen des Journalismusfest Innsbruck

Samstag, 14. Mai 2022 – 19:30 Uhr
aut. architekur und tirol

Lois-Welzenbacher-Platz 1, Innsbruck

An keinem anderen Ort außer in Auschwitz und Treblinka sind je so viele Menschen ermordet worden wie in der Schlucht Babyn Yar bei Kiew. Vor 80 Jahren, am 29. und 30. September 1941, haben SS- und Polizeieinheiten mithilfe der Wehrmacht 33.471 jüdische Frauen, Männer und Kinder erschossen, in 48 Stunden.
Erst mit der Unabhängigkeit der Ukraine begann allmählich ein Erinnern an das Massaker, nach jahrzehntelangem Verdrängen durch das Sowjetregime.
Seit Mai 2021 steht in Babyn Yar eine viel beachtete Synagoge des Architekten Manuel Herz, die sich öffnen lässt wie ein Pop-up-Buch. Herz wird seine Synagoge in Innsbruck präsentieren, Dirk Rupnow spricht über eine angemessene Erinnerungskultur.

Manuel Herz
Manuel Herz ist Architekt mit Büro in Basel. Herz ist in einem breiten Spektrum von Typologien, Orten und Maßstäben tätig. Zu den realisierten Projekten gehören eine Synagoge für Babyn Yar (Kiew, Ukraine), ein Krankenhaus im Osten Senegals oder eine große Wohnanlage mit über 200 Wohnungen in Köln. Seine Projekte wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt und u. a. in die Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) aufgenommen. Forschungsschwerpunkte sind die Architektur und Räume der Migration. Sein Buch „From Camp to City: Refugee Camps of the Western Sahara“ (Zürich, Lars Müller, 2013) dokumentiert, wie Flüchtlingslager Orte der sozialen Emanzipation sein können.

Dirk Rupnow
Dirk Rupnow ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck. Er studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der FU Berlin und an der Universität Wien, war Mitarbeiter der Historikerkommission der Republik Österreich (1999/2000). Forschungen an Simon Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig sowie in den USA an der Duke University, dem Dartmouth College und dem Center for Advanced Holocaust Studies des US Holocaust Memorial Museums. Gastprofessuren in Stanford und an der Hebrew University Jerusalem. Fraenkel-Price der Wiener Library, London. Zahlreiche Publikationen zur Zeitgeschichte, zu Holocaust- und Jüdischen Studien, Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik, Migrations- und Wissenschaftsgeschichte.

Journalismusfest Innsbruck – Internationale Tage der Information – 13. – 15. Mai 2022


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