Der Novemberpogrom 1938 in Innsbruck – Opfer und Schauplätze des Terrors

Texte, Hörstücke und ein virtueller Rundgang in einer
Web-App

An wenigen Orten des Deutschen Reiches war der Pogrom in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 so organisiert und folgenschwer wie in Innsbruck. Rollkommandos drangen in Wohnungen ein, um die wenigen Jüdinnen und Juden, die noch in der Stadt waren, tätlich anzugreifen und ihr Eigentum zu beschädigen. Die Bilanz: drei Ermordete, zahlreiche schwerwiegend Verletzte, mehrere Juden in ‚Schutzhaft‘, Synagoge sowie Wohnungs- und Firmeneinrichtungen zerstört. Zwei Jüdinnen nahmen sich zudem am 10. November in Innsbruck das Leben.

Mit dem historischen Quellenmaterial von hunderten Täter- und Zeugenberichten wurden sämtliche Mordanschläge, Überfälle und Tatorte minutiös rekonstruiert – Wohnung für Wohnung, Straße für Straße.
Die den einzelnen Schauplätzen des Terrors zugeordneten Texte von Michael Guggenberger wurden vom Präsidenten der IKG Innsbruck, Günter Lieder, (auf deutsch) eingelesen, für die englische Fassung konnte Meriel Schindler, die Enkelin des in der Pogromnacht überfallenen Hugo Schindler, gewonnen werden.

Die Texte und das entstandene Hörbuch mit über fünf Stunden Spieldauer wurden auf www.pogrom-erinnern.at online gestellt. Niko Hofinger hat das Projekt geodatenbasiert erschlossen: als Web-App, die einen virtuellen Rundgang mit Bild, Ton und Text zu den einzelnen Schauplätzen des Terrors des Novemberpogroms in Innsbruck ermöglicht.
Dieses Projekt von erinnern.at Tirol und der Israelitischen Kultusgemeinde Innsbruck wurde gefördert von der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol und dem Nationalfonds der Republik Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus.

Historische Recherche und Texte: Michael Guggenberger
Redaktion: Horst Schreiber
Erstellung der Web-App: Niko Hofinger
Übersetzung ins Englische: Chris Marsh
SprecherInnen: Günter Lieder (deutsch) und Meriel Schindler (englisch)
Aufnahme und Schnitt: Stefan Gritsch

              


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